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SoSe 21: Religionskriege in Europa

Cornel Zwierlein

Kommentar

Das Seminar geht davon aus, dass ´Religionskriege´ in einem engeren Sinne erst im Europa der Neuzeit ausbrachen. Schon die Frage, welches der erste und der letzte Religionskrieg war, die Abgrenzung von den Kreuzzügen und Häretikerverfolgungen des Mittelalters, ist aber gar nicht leicht zu beantworten, der Religionsanteil in ´modernen´ nationalen Kriegen bleibt ebenfalls sehr hoch: Wir werden also mit definitorischen Überlegungen beginnen, um dann durchaus klassische Beispiele der Frühen Neuzeit zu behandeln (Schmalkaldischer Krieg 1547, französische und niederländische Religionskriege 1559-1598/1629, -1648, englische ´Civil Wars´, den Dreißigjährigen Krieg jedenfalls in seiner böhmischen Ausbruchsphase). Es soll jenseits der Fragen der Ereignis- und Verlaufsgeschichte insbesondere auch um die Frage nach den religiösen und theologischen Kernstreitpunkten, der Frage nach ihrer ´Explosivität´ und dem Potenzial der Gewaltentstehung aus Streitpunkten, die vorderhand ´nur´ Glaubensüberzeugungen betreffen, nach Situationstypen (Städtebelagerungen, Massaker, Religionsgespräche und -konfliktschlichtungsversuche), und um die Frage nach Typen der Befriedung und der praktischen Umsetzung von Religionsfrieden und -edikten gehen. Schließen