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SoSe 22: Wa(h)re Geschichte? True Crime, Medien und Public History

Tobias Becker

Kommentar

Ob Zeitschriften, Podcasts, Dokumentationen oder Romane – True Crime-Geschichten boomen aktuell. Doch handelt es sich keineswegs um ein neues Genre. Von den frühneuzeitlichen Bänkelsängern über die expandierende Publikationslandschaft des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zu Netflix und Spotify heute: Berichte über wahre Verbrechen erfreuen sich schon lange und quer durch alle Länder und Schichten großer Popularität. Beispielhaft lässt sich deshalb an diesem Genre die Entwicklung von Medien und Öffentlichkeit in den vergangenen mehr als zweihundert Jahren nachvollziehen. Da es in True Crime oft um historische Fälle geht, produziert und popularisiert das Genre zugleich Vorstellungen über die Vergangenheit. Ausgehend von ausgewählten True Crime-Produkten betrachten wir im Seminar beides: die Geschichte der Medien und wie diese mit Vergangenheit umgehen. Schließen

Literaturhinweise

Anita Biressi, Death in the Good Old Days: True Crime Tales and Social History, in: Sally R. Munt (Hg.), Cultural Studies and the Working Class, London 2000, S. 180-192; Rachel Franks, True Crime: The Regular Reinvention of a Genre, in: Journal of Asia-Pacific Pop Culture 1 (2016), Nr. 2, 239-254; Achim Saupe, Der Historiker als Detektiv – der Detektiv als Historiker: Historik, Kriminalistik und der Nationalsozialismus als Kriminalroman, Bielefeld 2009; Alex Ross, The Shock of the True: Crime and Why We Can’t Stop Reading About It, The New Yorker (19.8.1996), 70-77; Joy Wiltenburg, True Crime: The Origins of Modern Sensationalism, American Historical Review 109 (2004), 1377-1404. Schließen