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WiSe 22/23: Intellekt und Schöpfung: Erkenntnistheorie und Naturphilosophie bei Albertus Magnus

Bernd Roling

Kommentar

Intellekt und Schöpfung: Erkenntnistheorie und Naturphilosophie bei Albertus Magnus Wie kaum ein anderer Autor des hohen Mittelalters verkörpert Albertus Magnus die hohe und auf universale Erkenntnis hin ausgerichtete Philosophie des Mittelalters, die sich zugleich am Leben und der Erfahrungswirklichkeit orientieren wollte. Vor dem Hintergrund der Neulektüre des Aristoteles und Avicennas entwickelt Albert ein neues Modell einer Erkenntnislehre, die auf die Außenwelt ausgerichtet war, aber mit den bisher dominanten Platonismen in Einklang gebracht werden mußte. Ergebnis war die vielleicht erste geschlossene Anthropologie des Mittelalters, die eine ganze Reihe von Fragen beantworten sollte: Über welche Fähigkeiten verfügte die Seele, wenn sie mit dem Körper verbunden war? Welche ihrer Kompetenzen waren nicht auf den Leib angewiesen? Wie ließ sich die Unsterblichkeit der menschlichen Seele beweisen? Was konstituierte die Person des Menschen? Albert verhandelt diese Schwierigkeiten in einer ganzen Reihe von Werken, die für die nachfolgenden Autoren, vor allem für Thomas von Aquin, Vorbildcharakter besitzen sollten. Gelesen und interpretiert werden sollen im Seminar die klar gegliederten und leicht verständlichen Abhandlungen Alberts ‚Über den Menschen‘ und ‚Über die Natur und den Urspung der Seele‘. Literatur: Albertus Magnus, Über den Menschen. Lateinisch und Deutsch, übersetzt von Henryk Anzulewicz, Hamburg (Meiner) 2004; Albertus Magnus, Über den Ursprung und den Ursprung der Seele. Lateinisch und Deutsch, übersetzt von Henryk Anzulewicz, Freiburg (Herder) 2006, Albertus Magnus, Über das Gewissen und den praktischen Intellekt. Lateinisch und Deutsch, übersetzt von Henryk Anzulewicz, Freiburg (Herder 2019). Schließen